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Daniel Jach: Meine Tipps und Tools zur Selbständigkeit

Geschrieben von Tino Keller
Aktualisiert am
Lesezeit 4 Minuten

Hallo Daniel, stell dich doch kurz vor und erzähl uns warum du Freelancer geworden bist.

Hi, ich bin Daniel, lebe in Berlin und bin seit etwas mehr als einem Jahr Freelancer. Die letzten 6 Jahre habe ich in unterschiedlichen digitalen Startups (CHERRISK, Spy-Fy, Freachly etc.) und internationalen Beratungsunternehmen (ECOVIS, Deloitte) Erfahrung gesammelt. Durch meinen Hintergrund aus Zentral & Osteuropa und meinem dortigen Netzwerk, war ich mit vielen Firmen aus den Balkanstaaten im Kontakt. Mit der Zeit kamen immer häufiger Anfragen, ob ich bei dem Markteintritt in den DACH-Raum als Freelancer helfen könnte. Ich dachte mir, warum eigentlich nicht?

Anfänglich habe ich diese Aufträge neben meinem Vollzeit-Job erledigen können. Nach ein paar Monaten wurden es dann so viele, dass ich mich dazu entschlossen habe, mich Vollzeit auf diese Nische zu fokussieren. Es stand bei mir zu dem Zeitpunkt eh die Frage nach einer eigenen Gründung oder einer Rolle mit mehr Eigenverantwortung an. Daher war das Timing genau richtig und ich bin sehr glücklich mit dieser Entscheidung. Vor allem internationale Firmen sind meine Hauptkunden, mit denen ich komplett remote und in unterschiedlichen Sprachen zusammenarbeiten kann.

Was magst du an deiner Arbeit?

Was ich am meisten an meiner Arbeit mag ist die Vielfalt und die Flexibilität. Ich bin ein Mensch, der ständig Abwechslung braucht – sowohl bei den Aufgaben als auch bei Arbeitsorten. Ein klassischer 9-to-5 Job, bei dem ich den ganzen Tag im Büro sitze und in gewisser Weise meine Zeit bis zum Wochenende vertreibe, ist nichts für mich. Als Freelancer muss ich mich nicht nur auf ein Projekt konzentrieren, sondern kann frei entscheiden mit wem ich zusammenarbeiten möchte und in welcher Form, das bedeutet vor allem auch manchmal “Nein” zu sagen. Und das von überall auf der Welt, wo ich eine stabile Internetverbindung habe.

So konnte ich bereits viele Monate auf Bali und Japan als “digitaler Nomade” verbringen, ohne dabei auf meine Einnahmen verzichten zu müssen. Was mir auch wichtig ist die Eigenverantwortlichkeit – denn als Freelancer bin ich mein eigener Chef und trete im eigenen Namen gegenüber meinen Kunden auf. Das motiviert mich vielmehr, denn es ist meinem Interesse, gute Ergebnisse zu liefern. Als kommunikativer Mensch, bin ich zudem ständig im Austausch mit neuen Leuten und Business-Kulturen, und genau das reizt mich auch an meiner Arbeit

Vor welchen Herausforderungen stehst du zurzeit als Freelancer?

Mit der Flexibilität als Freelancer, kommt aber auch eine Menge an Risiko und Unsicherheit. Denn ich bin selbst verantwortlich für meine Finanzen, Auftragslage, pünktliche Steuervorauszahlungen und vieles mehr. Das kann mir keiner abnehmen und ich muss daher ständig den Überblick behalten. Ich habe als Geschäftsführer meines Einzelunternehmens sozusagen mehrere “Hüte” auf und übernehme die Rolle vom Buchhalter, Vertriebler, Marketing-Manager etc.

So richtig abschalten, kann ich tatsächlich nie. Denn es kann jeden Moment eine “wichtige” Nachricht von einem meiner Kunden mitten in der Nacht kommen, auf die ich sofort antworten muss. Diese Transparenz und Kommunikationsgeschwindigkeit wird auch in gewisser Weise erwartet. Deshalb fällt es mir manchmal schwer, eine gesunde “Work-Life-Balance” zu gestalten und ab und zu meine Grenzen zu setzen. Denn mein berufliches Leben dringt viel in mein privates Leben ein. Nicht jeder hat die Disziplin und die Selbstmanagement-Skills um das Freelancer-Leben erfolgreich zu meistern bzw. durchzuhalten. Es gibt nämlich Projekt-Hochphasen in denen man zwischen mehreren Aufträgen jonglieren und multi-tasken muss. Das Zeitinvestment variiert auch ständig – es können 80 Stunden Wochen sein (Wochenende inklusive…), manchmal aber auch nur 10 Stunden je nach Auftragslage.

Eine große Herausforderung für mich, wie bestimmt auch für die meisten Menschen, egal ob sie selbstständig oder angestellt sind, war der Ausbruch der Corona-Pandemie. Ich habe in den ersten Märzwochen, als das Virus sich in Europa verbreitete, meine größten Aufträge von heute auf morgen verloren, ohne einen ausreichenden finanziellen Puffer zu haben. Es gab Zeiten in denen ich tatsächlich vor der Existenzbedrohung stand. Die Realität ist, dass Unternehmen – wenn es ihnen schlecht geht – sich als erstes von Freelancer trennen. Zum Glück konnte ich diese schwierige Phase überstehen und befinde mir wieder auf dem richtigen Weg.

Warum bist du Freelancer und nicht angestellt?

Ich habe mich bewusst dagegen entschieden bei einer Firma angestellt zu sein, da ich als Freelancer eine viel größere Bandbreite an Tätigkeiten erfüllen kann und nicht an eine bestimmte Aufgabe bzw. Position gebunden bin. Als Freelancer arbeite ich viel effektiver, da eine andere Motivation dahinter steckt und mir meine Arbeit insgesamt Spass macht. Zudem bin ich nicht weisungsgebunden an eine Führungskraft (was oftmals sehr Top-Down und nicht kreativitätsfördernd ist), sondern werde viel mehr als gleichberechtigter Partner angesehen. Denn ich sehe mich als CEO meiner eigener Firma und habe so eine ganz andere Rolle beim Netzwerken, bei Kundengesprächen, oder in anderen beruflichen Situationen).

Ich kann frei entscheiden und beeinflussen, wie ich meine Zeit einteile und von wo aus ich meine Aufgaben erfülle – ob das von Zuhause ist, aus einem Co-Working Space, oder von einem Strand. Spricht man vom Einkommen, so hat das Freelance-Modell viel mehr Skalierungs- und Wachstumspotenzial als das klassische Angestelltenverhältnis, denn ich habe direkten Einfluss auf mein Einkommen. Und muss nicht jeden Monat auf ein festes Gehalt warten, das unabhängig von meinem Arbeitseinsatz gleich bleibt.

Welche Tools nutzt du während deiner Arbeit?

Ich bin eigentlich ein richtiger Tools-Geek und probiere gerne neue Lösungen für Freelancer und generell digitales Arbeiten aus, auch wenn es manchmal zu viele sind. Ich muss allerdings aufpassen, dass ich kein “Overengineering” betreibe und auch genügend Zeit für mein Kerngeschäft bleibt. Da jeder meiner Kunden mit individuellen Projektmanagement-Tools arbeitet, nutzte ich tatsächlich die gängigsten schon. Meine Favoriten sind aber Mondays und Trello – da sie trotz der vielen Funktionen intuitiv sind und das Kanban-Format mir sehr nahe liegt.

Für die Kommunikation in den verschieden Teams sind Slack und Microsoft Teams sehr praktisch, obwohl WhatsApp und E-Mail weiterhin ziemlich beliebt sind. Ich versuche mich jedoch davon weg zu bewegen, um berufliche und private Angelegenheiten besser zu trennen. Da ich öfters aus dem Ausland und in öffentlichen WLAN-Netzwerken arbeite, ist eine VPN-Verbindung unabdingbar – da kann ich z.B. NordVPN empfehlen. Aus dem selben Grund versuche ich auf Papier-Briefverkehr vermeiden und lasse mir meine gesamt durch CAYA digitalisieren und per E-Mail zuschicken.

Für Sales und Kundenakquise sind Hubspot, Pipedrive und LinkedIn Sales Navigator gute Optionen. LinkedIn ist meine ist eine Art “Website” und “Portfolio” für mich, daher ist mir eine starke Präsenz auf diesem Kanal sehr wichtig. Da ich öfters Webinare aufzeichne und Online-Schulungen durchführe, habe ich mir die Loom Web-App installiert. Um ein sauberes Dokumentenmanagement-System in der Cloud zu führen, eignen sich eigentlich DropBox oder Google Drive.

Eine der wenigen Anwendungen, die ich fast täglich benutze, ist die Accountable App, mit der ich meine Buchhaltung digital erledigen und unterschiedliche Rechnungen an meine Kunden komplett digital verschicken kann. Das ist für mein Kerngeschäft am notwendigsten und ist sozusagen das Haupt-Bankkonto für mein Geschäft.

 

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Tino Keller
Tino Keller

Tino hat bereits zwei Unternehmen aufgebaut und kennt daher die Herausforderungen für Selbstständige aus erster Hand. Mit Accountable möchte er Steuern so einfach wie möglich machen.
Wenn er nicht arbeitet, genießt Tino ein schönes Asado mit einem Glas Malbec und feiert den einen oder anderen Sieg seiner Lieblingsfußballmannschaft 1. FC Köln

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