Die Schufa-Selbstauskunft ist nicht nur bei der Wohnungssuche von Bedeutung. Der Schufa-Score ist oft das Zünglein an der Waage, wenn du Kredite beantragen oder Verträge abschließen willst.
Da deine Schufa-Auskunft viel über deine Bonität aussagt, solltest du wissen, welche Informationen sie enthält. Wir verraten dir, wie du eine Eigenauskunft beantragst und wie du deine Daten aktualisierst!
Die private Wirtschaftsauskunftei Schufa, kurz für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“ hat ihren Sitz in Wiesbaden. Sie sammelt wirtschaftlich relevante Informationen, die Rückschlüsse über die Bonität, Liquidität und das Zahlungsverhalten von Personen liefern.
Basierend auf den gesammelten Informationen, weist dir die Schufa einen Schufa-Score zu, der deine Bonität auf einer Skala von 1 bis 100 Prozent bewertet. Ein Score nahe 100 steht für ein optimales, vertrauenswürdiges Liquiditäts- und Finanzmanagement. Alles unter 95 Prozent kann bereits als verringerte Kreditwürdigkeit gewertet werden. Den Score ermittelt die Schufa vierteljährlich durch den Vergleich mit anderen Kreditnehmer:innen und aktuellen Ausfallquoten.
Obwohl die Interpretation von verschiedenen Faktoren abhängt, lässt sich der Schufa-Score hinsichtlich deiner Bonität wie folgt einschätzen:
Score | Risiko |
Über 97,5 Prozent | Sehr gering |
95 bis 97,5 Prozent | Gering bis überschaubar |
90 bis 95 Prozent | Akzeptabel bis erhöht |
80 bis 90 Prozent | Deutlich erhöht bis hoch |
50 bis 80 Prozent | Sehr hoch |
Unter 50 Prozent | Kritisch (Insolvenzgefahr) |
Die Schufa sammelt Daten über deine wirtschaftlichen Verhältnisse, die aus über 10.000 Quellen stammen. Dazu zählen verschiedene Schufa-Vertragspartner, öffentliche Verzeichnisse sowie amtliche Bekanntmachungen.
Deine Schufa-Datei umfasst persönliche Informationen wie Name, Geburtsdatum, Geburtsort sowie aktuelle und vorherige Adressen. Darüber hinaus enthält sie allgemeine Informationen zu deiner finanziellen Situation wie:
Die Schufa betont, dass sie keine Angaben und Informationen zu sensiblen Daten enthält. Informationen, die laut Aussage des Unternehmens nicht gesammelt werden, umfassen:
Vielen begegnet die Schufa erstmals bei der Wohnungssuche, da die meisten Mieter:innen eine Schufa-Selbstauskunft vorlegen müssen. Vermieter:innen möchten dadurch deine finanzielle Situation einschätzen und prüfen, ob negative Einträge bestehen.
Bei diesen kann es sich beispielsweise um Zahlungsausfälle oder offene Forderungen handeln, die Hinweise zu deinem Geschäfts- und Zahlungsverhalten liefern.
Nicht nur für Vermieter:innen ist die Schufa-Selbstauskunft ein wichtiges Element beim Vertragsabschluss. Auch Unternehmer:innen und Selbstständige sollten über die Inhalte der eigenen Schufa-Selbstauskunft Bescheid wissen, denn der Schufa-Scores beeinflusst, wie Banken, Investor:innen und andere Geschäftspartner:innen deine Bonität bewerten.
Ein niedriger Schufa-Score kann sich negativ auf Darlehens- und Kreditanträge auswirken oder Vertragsabschlüsse erschweren.
Insbesondere Banken, Versicherungen und Vermietungen von Gewerbeimmobilien oder Geschäftsbüros werfen gern einen Blick in deinen Schufa-Score, bevor sie Finanzierungs- und Vertragsentscheidungen treffen. Auch wenn ein niedriger Schufa-Score nicht automatisch zur Ablehnung von Krediten, Verträgen oder Kreditkaten führt, können höhere Zinssätze oder ungünstigere Konditionen die Folge sein.
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Du willst ein Startup gründen oder dich selbstständig machen und suchst nach Finanzierungsmöglichkeiten, Investor:innen oder Förderungen für die Existenzgründung? Dann solltest du deinen Schufa-Score kennen, bevor du Kreditgeber:innen, Investor:innen oder mögliche Vertragspartner:innen kontaktierst. Eine Schufa-Selbstauskunft ist online sofort möglich, denn die Schufa muss dir gemäß Art. 15 der DSGVO auf Anfrage innerhalb eines Monats eine Kopie deiner Schufa-Daten bereitstellen. Kosten für die Schufa-Selbstauskunft fallen nicht dann.
Die Beantragung erfolgt direkt über die Schufa-Website oder per Post an die Schufa Holding AG. Du füllst den Online-Antrag aus und lädst noch eine Ausweiskopie hoch. Wenig später erhältst du deinen Schufa-Eintrag per Post.
Du kannst eine Kopie mindestens einmal jährlich kostenlos beantragen. Wie oft du eine kostenfreie Kopie beantragen kannst, ist aufgrund Datenschutzgrundverordnung der EU gesetzlich nicht beschränkt. Die Schufa kann jedoch die Auskunft verweigern oder Gebühren erheben, wenn du zu oft eine Datenkopie im Jahr abfragst. Obwohl „zu oft“ hierbei nicht klar definiert ist, soll sich dieser Fall nur auf „unbegründete“ oder „exzessive“ Anträge beziehen.
Die kostenlose Schufa-Selbstauskunft ist umfangreich und beinhaltet wichtige persönliche Daten, die beispielsweise zukünftige Vermieter:innen nicht wissen müssen. Möchtest du nur deinen Schufa-Basisscore inklusive allgemeiner Bonität, so kannst du eine kostenpflichtige Schufa-Bonitätsauskunft über die Schufa-Website beantragen. Dabei handelt es sich um ein zweiseitiges Dokument, das angibt, wie zuverlässig du Zahlungsverpflichtungen nachkommst. Die Beantragung kostet einmalig rund 30 Euro.
Neben Angaben zur Person findest du in deiner Datenkopie folgende Informationen:
Besonders wichtig für deinen Schufa-Score sind aktuelle und korrekte Einträge. Falsche oder veraltete Schufa-Daten kannst du aktiv ändern oder löschen lassen. Offene Forderungen werden jedoch erst gelöscht, wenn du sie komplett beglichen hast.
Daten, die du auf berechtigten Antrag bei der Schufa löschen oder ändern kannst, umfassen:
💡Tipp von Accountable: Ein wichtiger Aspekt, um einen negativen Schufa-Score vorzubeugen, ist eine korrekte Buchhaltung. Indem du deine Finanzen und Steuern stets im Blick behältst, stärkst du deine Bonität und Liquidität.
➡️ So erstellst du eine korrekte Rechnung
Es gibt einige Handlungsweisen und Tipps, die dir helfen, einen guten Schufa-Score zu bewahren. Dazu zählen:
Sophia Merzbach
Sophia ist seit vielen Jahren Teil des Accountable-Teams und verbindet journalistische Genauigkeit mit handfestem Steuerwissen.
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