Pauschalpreis erklärt: Wann lohnt sich die Pauschale?
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Ein Pauschalpreis ist eine vorab festgelegte Gebühr für ein Produkt oder eine Dienstleistung unabhängig von der tatsächlich erbrachten Leistung, der Dauer oder den Kosten. Besonders für Selbstständige ist die Kalkulation dieser Vergütung entscheidend, um Kund:innen zu gewinnen, birgt jedoch auch Risiken. Wir erklären, welche Vorteile und Nachteile der Pauschalpreis mit sich bringt, wann er sich für dich lohnt und wie du ihn berechnest.
Was ist ein Pauschalpreis?
Es gibt verschiedene Begriff dafür: Pauschale, Pauschrechnung oder Pauschalpreisvertrag. Aber was bedeutet der Pauschalpreis genau? Die Definition ist klar: Bei der pauschalen Preis- oder Rechnungsvereinbarung legst du einen festen Betrag oder einen Gesamtpreis für ein Projekt, ein Produkt oder eine Dienstleistung fest. Die Preisgestaltung bleibt hierbei, abgesehen von Ausnahmen, unabhängig vom tatsächlichen Arbeitsaufwand, realen Materialkosten oder der Arbeitszeit.
Das bietet dir und deinen Kund:innen oder Auftraggeber:innen finanzielle Sicherheit, da beide Seiten im Voraus wissen, welche Kosten und Einnahmen zu erwarten sind. Allerdings birgt die Pauschale auch finanzielle Risiken, falls Aufwand und Ausgaben die ursprüngliche Berechnung übersteigen.
Zusammengefasst steht der Pauschalpreis für:
- Ein im Voraus festgelegtes Honorar für ein spezifisches Projekt, Produkt oder eine Dienstleistung, basierend auf einem detaillierten Kostenvoranschlag.
- Die Berechnung erfolgt nicht anhand der tatsächlichen Arbeitszeit per Stundensatz oder nach Materialkosten, sondern auf Basis einer pauschalen Kostenberechnung.
- Die vereinbarte Pauschale bleibt üblicherweise unverändert, auch wenn sich Aufwand oder Kosten ändern.
- Gegebenenfalls können Anpassungen erforderlich sein, wenn der tatsächliche Aufwand erheblich vom ursprünglichen Vertrag abweicht.
Pauschalpreis: Bedeutung für Unternehmen
Vor allem für selbstständige Unternehmer:innen oder zu Beginn der Startup-Gründung ist die Honorarberechnung entscheidend für Wirtschaftlichkeit, Liquidität und Flexibilität. Besonders Freiberufler:innen und Selbständigen fällt es jedoch oft schwer, Leistungen realistisch zu bewerten, ohne zu wenig oder zu viel zu verlangen. Eine falsche Bemessung kann zudem zu geringen Einnahmen oder zu abschreckenden Honoraren führen.
Die Pauschale ist daher eine sinnvolle Option, um transparente Angebote zu schreiben, die Planungssicherheit, zuverlässige Gewinnermittlung und transparente Kostenmodelle für Kund:innen bietet. Das weckt Vertrauen in deine Zuverlässigkeit und stärkt die Kundenbindung.
Was ist der Unterschied zwischen Festpreis und Pauschalpreis?
Pauschalpreise und Festpreise ähneln sich, sind jedoch verschieden. Bei einem Pauschalpreis steht der Preis in der Regel fest, kann jedoch bei mehr Aufwand oder Leistungsänderungen Anpassungen erfordern. Zum Beispiel kann bei einem Pauschalpreisvertrag für die Reparatur eines Wasserhahns ein angepasster Kostenvoranschlag nötig sein, falls der Hahn getauscht werden muss.
Im Gegensatz dazu bleibt der Festpreis unverändert, unabhängig von externen Einflüssen. Zusätzliche Kosten bleiben somit für Auftraggeber:innen ausgeschlossen. Auftragnehmer:innen können jedoch finanzielle Risiken entstehen, wenn sich Einkaufspreise oder Leistungsumfang stark ändern. Beide Preismodelle haben gemeinsam, dass sie auf einem detaillierten Kostenvoranschlag für eine detailliert beschriebene Leistung, ein Projekt oder ein Produkt basieren.
Was ist der Unterschied zwischen Pauschalpreis und Einheitspreis?
Ein weiteres Abrechnungsmodell neben Pauschalpreisverträgen ist der Einheitspreisvertrag. Hierbei berechnest du Preise pro Einheit, sei es Stückzahl, Material, Gewicht oder Abmessung. Während der Stundensatz meist fest vereinbart wird, können andere Einheiten je nach Aufwand oder Dauer variieren. Das bietet dir finanzielle Sicherheit, auch bei unerwarteten Änderungen wie schwankenden Einkaufspreisen oder veränderten Kundenanforderungen.
Pauschalpreis: Vorteile und Nachteile im Überblick
Pauschalpreise haben für dich Vorteile hinsichtlich finanzieller Planbarkeit und Kundenbindung, bedeuten jedoch auch Risiken. Wir stellen die wichtigsten Vor- und Nachteile vor:
Vorteile | Nachteile |
Finanzielle Sicherheit und bessere Planbarkeit durch klare Einnahmenprognose | Bei höherem Aufwand, steigenden Ausgaben und schwankenden Einkaufspreisen ist mit finanziellen Verlusten zu rechnen |
Je nach Projekt und Leistung sind höhere Einnahmen bei geringerem Aufwand möglich | Eine nachträgliche Anpassung der pauschalen Vereinbarung kann sich negativ auf Kundenbindung auswirken |
Dank pauschaler Preisvereinbarung ist eine Vorauszahlung möglich | Bei nicht klar definierten Leistungen können Kunden einen größeren Leistungsumfang verlangen als abgesprochen |
Kund:innen und Auftraggeber:innen planen mit vorhersehbaren Kosten, was die Kundenbindung und das Vertrauen stärkt | Im Vergleich zur stundenbasierten Abrechnung können die pauschale Ermittlung und Berechnung am Anfang der Selbstständigkeit schwierig sein |
Die Preisgestaltung ist einfacher aus, da du projektbasiert und nicht abhängig von Aufwand, Ausgaben und Zeit abrechnest | Bei geänderten Anforderungen oder Erwartungen von Kunden kann es zu Schwierigkeiten bei der Preisanpassung kommen |
💡Tipp von Accountable: Ein wichtiger Bestandteil von Kostenkontrolle, Gewinnprognose und Wachstum ist eine effiziente Buchhaltung.
Pauschalvertrag erstellen: Was ist zu beachten?
Beim Pauschalvertrag gehst du ähnlich vor wie bei der Erstellung von Rechnungen allgemein. Du musst daher auf wichtige Pflichtangaben achten, die auf jede Rechnung gehören. Zur Sicherheit kannst du auch kostenlose Muster für die Pauschalpreisrechnung nutzen, die als Rechnungsvorlage bereits alle Pflichtangaben enthalten. Auch mit Accountable hast du die Möglichkeit, ganz unkompliziert und kostenlos Rechnungen online zu erstellen.
Je nach Art der Leistung wählst du zudem zwischen zwei wichtigen Grundtypen für Pauschalverträge:
Global-Pauschalvertrag | Detail-Pauschalvertrag |
Die vereinbarte Pauschale ist ergebnisorientiert | Umfasst ein umfangreicheres und detailliertes Kosten- und Leistungsverzeichnis |
Auftragnehmer tragen das Massenrisiko, falls größere oder teurere Materialmengen oder ein höherer Aufwand erforderlich sind | Für detailliert beschriebene und vorab vereinbarte Einzelleistungen, voraussichtliche Massen, Materialien und Kosten wird eine Pauschalsumme vereinbart |
Kommt häufig bei Standardleistungen zum Einsatz | Auftragnehmer:in trägt in der Regel nur Mengenrisiko |
Pauschalpreis berechnen: So gehst du vor
Die einfache Berechnung deines Pauschalpreises kann auf deinem Stundensatz basieren. Im Idealfall verfügst du über ein detailliertes Projektbriefing hinsichtlich des gewünschten Produktes oder der erforderlichen Dienstleistung. Darauf aufbauend schätzt du deine Arbeitsstunden und multiplizierst sie mit deinem Stundensatz. Der Nachteil bei mangelnder Arbeitserfahrung ist die realistische Einschätzung des erforderlichen Aufwands, der Zeit sowie der Ausgaben, Korrekturschleifen und des finalen Leistungsumfangs.
Bei der Erstellung eines Angebots und einer Rechnung nach Pauschalpreis solltest du auf folgende Aspekte achten:
- Kostenanalyse: Beziehe alle Kostenfaktoren mit ein. Dazu zählen zeitlicher Aufwand, Materialkosten, schwankende Einkaufspreise, höherer Aufwand aber auch Lebenserhaltungskosten, Miete und Arbeitsausfälle. So stellst du sicher, dass du Preise nicht zu niedrig oder zu hoch ansetzt.
- Gewinnprognose: Für nachhaltiges Wirtschaften sollten Gewinne deine Ausgaben übertreffen. Zur besseren Gewinnprognose kannst du beispielsweise deinen Break-Even-Point berechnen und dich über durchschnittliche Stundensätze in deiner Branche informieren.
- Klare Leistungsbeschreibung: Beschreibe in deinem Kostenvoranschlag und im Pauschalvertrag die zu erbringende Leistung und die damit einhergehende Kosten detailliert. So vermeidest du Unklarheiten oder ungerechtfertigte Änderungswünsche.
- Klauseln zu Vertragsänderung: Um finanzielle Risiken zu minimieren, kannst du Vertragsklauseln nutzen, die Preisanpassungen bei unzumutbar höherem Aufwand vorsehen.
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