Steuerliche Vorteile bei Investitionen in Startups
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Als Unternehmer:in oder Selbstständige:r kannst du mit Investitionen in Startups dein Portfolio erweitern und gleichzeitig jungen Unternehmen unter die Arme greifen. Doch nicht nur das hohe Renditepotenzial macht diese Investments attraktiv. Auch steuerlich gesehen kannst du mit Investitionen in Startups richtig punkten. In diesem Beitrag erklären wir dir, welche steuerlichen Vorteile es gibt, wann sich ein Investment in Startups lohnt und was du beachten solltest.
Warum in Startups investieren?
Es gibt viele Gründe, warum Investitionen in Startups für dich interessant sein können. Startups sind in der Regel innovative Unternehmen, die mit neuen Ideen und Technologien den Markt aufmischen. Wer in ein erfolgreiches Startup investiert, kann hohe Renditen erzielen und es sogar bis zur „Finanziellen Freiheit“ schaffen. Zudem unterstützt man als Investor:in die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Investitionen in Startups: Steuervorteile für dich
In vielen Ländern, darunter auch Deutschland, gibt es bestimmte Steuererleichterungen, die Investitionen in Startups fördern sollen.
Steuerfreibeträge und Steuererleichterungen
Ein wichtiger Faktor, warum es sich aus steuerlicher Sicht lohnt, in Startups zu investieren, ist die Möglichkeit, von Steuerfreibeträgen zu profitieren.
Wenn du deine Anteile an einem Startup über einen bestimmten Zeitraum (oft mehrere Jahre) hältst und sie dann verkaufst, musst du unter bestimmten Bedingungen auf den Gewinn nämlich keine oder nur eine geringe Kapitalertragsteuer zahlen.
Konkret bedeutet dies: Sobald du in ein Startup investierst und die entsprechenden Bedingungen erfüllst, kannst du mit einer höheren Nettorendite rechnen, sofern du deine Anteile später wieder verkaufst.
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Verlustabzug und Verlustvortrag
Investitionen in Startups sind natürlich auch immer mit gewissen Risiken verbunden. Ein wesentlicher steuerlicher Vorteil besteht darin, dass du Verluste aus solchen Investitionen steuerlich geltend machen kannst.
Diese Verluste können entweder mit Gewinnen aus anderen Investitionen verrechnet oder in Folgejahre vorgetragen werden. Dieser sogenannte Verlustvortrag kann helfen, die Steuerlast zu reduzieren, und bietet somit eine zusätzliche Absicherung für den oder die Investor:in.
Steuerliche Förderung durch Investitionszuschüsse
Einige Länder bieten direkte Investitionszuschüsse oder steuerliche Anreize für Investitionen in innovative Startups. Ziel dieser Programme ist es, die Entwicklung neuer Technologien zu unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.
In Deutschland gibt es beispielsweise den INVEST-Zuschuss, der private Investor:innen bei der Finanzierung von Startups belohnt. Dabei handelt es sich um ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das private Investitionen in junge, innovative Startups in Deutschland unterstützt.
Der Zuschuss soll insbesondere Business Angels und private Investor:innen anregen, Risikokapital bereitzustellen. Ein Teil des investierten Kapitals wird zurückgezahlt, wodurch sich die effektive Investitionssumme und damit das Risiko verringert.
Darüber hinaus gibt es den Beteiligungszuschuss der KfW Bankengruppe, die mit verschiedenen Programmen Finanzierungsmöglichkeiten für Startups bietet.
Der High-Tech Gründerfonds (kurz: HTGF) ist ein öffentlich-privater Risikokapitalfonds, der ebenfalls Investitionen in Startups fördert. Für dich als Investor:in bedeutet die Co-Investition des HTGF eine Risikoabsicherung.
Schließlich gibt es noch das ZIM-Programm. Die Abkürzung ZIM steht für „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ – dieses Programm bietet Zuschüsse speziell für kleine und mittelständische Unternehmen, einschließlich Startups, die innovative Projekte durchführen.
Auch hier wird also durch den finanziellen Zuschuss von bis zu 50 % der Projektkosten das Risiko für dich als Investor:in verringert.
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Wann lohnt es sich, in Startups zu investieren?
Investitionen in Startups solltest du in jedem Fall mit einer langfristigen Perspektive tätigen. Startups brauchen nämlich gut und gerne auch mal mehrere Jahre, um tatsächlich Gewinne zu erzielen oder ihre Marktposition zu festigen.
Wenn du kurzfristige Renditen suchst, bist du mit anderen Anlageformen in der Regel besser beraten. Außerdem erfordert das Investment in ein Startup eine relativ hohe Risikobereitschaft. Es gibt keine Garantie, dass das (noch in den Kinderschuhen steckende) Unternehmen erfolgreich sein wird.
Deshalb sollten Investitionen in Startups im besten Fall nur einen Teil deines Gesamtportfolios ausmachen. Eine breite Diversifikation deiner Geldanlagen kann das Risiko streuen und das Verlustrisiko minimieren. Die steuerlichen Vorteile können in diesem Zusammenhang als zusätzliches Polster angesehen werden.
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Wann solltest du auf ein Investment verzichten?
Startup-Investitionen sind in der Regel weniger liquide als andere Anlageformen. Das bedeutet, dass es oft schwieriger ist, dein Geld kurzfristig zurückzubekommen.
Wenn du auf das investierte Kapital angewiesen bist, um deine laufenden Kosten zu decken, solltest du vorsichtig sein. Die Steuervorteile nützen dir wenig, wenn du in finanzielle Schwierigkeiten gerätst.
Du solltest zudem zumindest etwas Erfahrung und Fachkenntnisse mitbringen. Denn ohne ausreichende Kenntnisse über den Markt und das Geschäftsmodell des Startups kann eine Investition schnell zu Verlusten führen.
Informiere dich deshalb vorher am besten gründlich über das Startup. Fehlt dir die nötige Erfahrung, kann es durchaus sinnvoll sein, auf ein Investment zu verzichten oder dafür professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.
Investitionen in Startups und Steuern
Investitionen in Startups bieten dir eine interessante Möglichkeit, in innovative Unternehmen zu investieren und gleichzeitig steuerliche Vorteile zu nutzen. Steuerfreibeträge, Verlustabzüge und direkte Investitionszuschüsse machen eine Investition besonders attraktiv.
Deutschland bietet zudem eine Reihe von Förderprogrammen, die es attraktiver machen, in Startups zu investieren. Besonders interessant für private Investor:innen ist der INVEST-Zuschuss, da er eine direkte finanzielle Unterstützung bietet und die Steuerlast bei einem Exit reduziert.
Darüber hinaus stehen dir Programme wie beispielsweise der Beteiligungszuschuss der KfW, der High-Tech Gründerfonds und das ZIM-Programm zur Verfügung, um nur einige Beispiele zu nennen.
Wichtig ist jedoch, sich der Risiken bewusst zu sein und eine langfristige, diversifizierte Anlagestrategie zu verfolgen. Wenn du gut formiert und etwas risikobereit bist, kannst du mit den richtigen Anlagen langfristig profitieren.
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