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Selbstständigkeit: Wann sollte ich eine GmbH gründen?

Geschrieben von Tino Keller
Aktualisiert am
Lesezeit 3 Minuten

Wenn du dich selbstständig machen willst, wirst du dir früher oder später die Frage nach der richtigen Rechtsform stellen müssen. Gesellschaften mit beschränkter Haftung, kurz GmbHs, sind dabei eine Möglichkeit, dein privates Vermögen abzusichern und im Falle einer Insolvenz nicht selbst zu haften. Wir verraten dir, was genau eine GmbH ist, wie du eine GmbH gründen kannst und welche Vorteile oder Nachteile dabei für dich entstehen können.

Was ist eine GmbH?

Die Abkürzung Gmbh steht für Gesellschaft mit beschränkter Haftung und ist eine von vielen unterschiedlichen Rechtsformen für Selbstständige im deutschsprachigen Raum. Als sogenannte Kapitalgesellschaft wird eine GmbH juristisch als Person angesehen und stellt somit das Gegenstück zu Personengesellschaften dar. 

Als Gesellschafter der GmbH haftest du in Streitfällen demnach auch nicht mit deinem privaten sondern nur dem geschäftlichen Vermögen. Das bietet dir eine finanzielle Absicherung, um im Falle einer Insolvenz nicht auch dein persönliches Vermögen zu verlieren.

Voraussetzung für die Gründung einer GmbH ist allerdings, dass du über Startkapital in Höhe von 25.000€ verfügst. Dieses muss als sogenannte Stammeinlage eingezahlt werden und gehört anschließend zum Vermögen der Gesellschaft.

Kann ich alleine eine GmbH gründen?

Für die Gründung einer GmbH bedarf es mindestens einer Person, die die Gesellschaft als Geschäftsführer:in nach außen vertritt. Darüber hinaus können aber auch noch beliebig viele andere Gesellschafter:innen an der GmbH beteiligt sein, in dem sie finanziellen Anteil an der Gründung haben. Dies muss vor der offiziellen Gründung in einem Gesellschaftsvertrag festgehalten werden.

Außerdem ist es möglich, andere juristische Personen, also zum Beispiel Vereine oder eine andere Gesellschaft, an deiner GmbH zu beteiligen. 

Wie gründet man eine GmbH?

Um eine GmbH zu gründen, sind ein paar Schritte notwendig. Allen voran musst du einen Gesellschaftsvertrag aufsetzen. Hierin beschreibst du die Rechtsgrundlagen deiner neuer Gesellschaft und legst potentiell die finanziellen Anteile der anderen Gesellschafter:innen fest. Zusätzlich wird in dem Vertrag festgehalten, ob und wie jeder der Gesellschafter:innen an der Erreichung des gemeinsamen Zwecks des Unternehmens mitwirken muss.

Als nächstes solltest du die Stammeinlage von 25.000€ auf dein Geschäftskonto einzahlen, dich beim Handelsregister anmelden und den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen. Schließlich folgt noch die Anmeldung beim Gewerbeamt und bei eventuell anderen notwendigen Behörden.

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Die Vorteile einer GmbH

Der größte Vorteil einer GmbH ist die eingangs beschriebene Tatsache, dass die Gesellschafter:innen bei einer Verschuldung des Unternehmens oder im Falle einer Insolvenz nicht mit ihrem Privatvermögen haften. Hinzu kommt, dass Einnahmen von Kapitalgesellschaften mit der sogenannten Körperschaftsteuer besteuert werden, die aktuell in Deutschland pauschal bei 15% liegt. 

Dem hinzu kommt zwar noch die Zahlung des Solidaritätszuschlags (Soli) in Höhe von 5,5% sowie die Zahlung der Gewerbesteuer, aber unter dem Strich fallen für Kapitalgesellschaften dadurch weniger Steuern an als für Personengesellschaften, die reguläre Einkommensteuer zahlen müssen.

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Die Nachteile einer GmbH

Zu den Nachteilen einer GmbH-Gründung zählt zum einen das hohe notwendige Startkapital von 25.000€, die nicht jeder einfach so auf dem Konto hat. Zum anderen gibt es viele Vorschriften für GmbHs, deren Einhaltung mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden sind. So müssen zum Beispiel Handelsbücher geführt und regelmäßige Handelsbilanzen erstellt werden. Freiberufler:innen und Einzelunternehmer:innen ohne GmbH müssen lediglich eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung erstellen. 

Schließlich sind auch die zusätzlichen Kosten einer GmbH unabhängig des Startkapitals nicht zu unterschätzen. Denn obwohl die Anwendung der Körperschaftsteuer zu einer geringen Steuerbelastung führt, kommen neue Kosten wie die Beschäftigung eines Steuerberaters für die korrekte Buchführung oder eines Anwalts für die rechtliche Absicherung hinzu. 

Wann sollte ich eine GmbH gründen?

Das Gründen einer GmbH hat viele Vorteile und kann sich für Selbstständige trotz der Einzahlung eines hohen Startkapitals durchaus finanziell lohnen. Dabei kommt es aber immer auf deine individuelle Situation an und wenn du dir nicht sicher bist, solltest du die Beratung durch einen Steuerberater in Anspruch nehmen.

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Tino Keller
Tino Keller

Tino hat bereits zwei Unternehmen aufgebaut und kennt daher die Herausforderungen für Selbstständige aus erster Hand. Mit Accountable möchte er Steuern so einfach wie möglich machen.
Wenn er nicht arbeitet, genießt Tino ein schönes Asado mit einem Glas Malbec und feiert den einen oder anderen Sieg seiner Lieblingsfußballmannschaft 1. FC Köln

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