So berechnest du deinen Gewinn aus selbständiger Tätigkeit für den Steuererklärungsbogen
Lesezeit 3 Minuten
Am Steuererklärungsbogen führt kein Weg vorbei, wenn du dich selbstständig machst. Denn über das Ausfüllen dieses Fragebogens meldest du deine selbstständige Tätigkeit offiziell beim Finanzamt an und bekommst deine Steuernummer zugeteilt, mit welcher du zukünftig Rechnungen stellen kannst.
In dem Fragebogen werden dir neben dem Abfragen von persönlichen Daten auch einige Fragen zu deiner zukünftigen Selbstständigkeit gestellt, unter anderem auch zu den erwarteten Einnahmen aus deiner Selbstständigkeit und deinem voraussichtlichen Gewinn. Wir erklären dir, welche Angaben du eintragen musst, was der Unterschied zwischen erwarteten Einnahmen und deinem voraussichtlichen Gewinn ist und wie genau diese Angaben sein müssen.
💡Tipp von Accountable: Den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung kannst du auch ganz unkompliziert online ausfüllen. Hier führen wir dich Schritt für Schritt durch den Fragebogen.
Erwartete Einnahmen aus deiner Selbstständigkeit: Was ist das genau?
Nachdem du in den ersten beiden Schritten des Fragebogens deine persönlichen und deine geschäftlichen Daten angeben musstest, geht es in Schritt drei um deine steuerlichen Angaben. Hier trägst du deine Steueridentifikationsnummer und ggf. deine Steuernummer ein und gibst an, ob du die einfache Gewinnermittlung für Selbstständige (Einnahmenüberschussrechnung) nutzen möchtest.
Dann geht es um die erwarteten Einnahmen aus deiner Selbstständigkeit. Hier wirst du nach dem Beginn deiner Selbstständigkeit und nach deinen voraussichtlichen Umsätzen für das laufende und das nächste Kalenderjahr gefragt. Du musst hier schätzen, wie hoch die Einnahmen aus deiner Selbstständigkeit vermutlich sein werden. Dabei musst du beachten, dass du wirklich deinen Umsatz angibst: also die Summe aller deiner voraussichtlichen Einnahmen aus der Selbstständigkeit vor Abzug deiner Kosten an.
In Schritt drei des Fragebogens der steuerlichen Erfassung kannst du außerdem angeben, ob du Umsatzsteuer auf deine Rechnungen erheben willst und hast die Möglichkeit, von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch zu machen. Wenn du nicht nur Kunden in Deutschland, sondern auch in der EU hast, kannst du an dieser Stelle außerdem eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer für Rechnungen an Kunden im EU-Ausland beantragen.
💡Tipp von Accountable: Du bist dir nicht sicher, ob du von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen sollst? In diesem Artikel erklären wir dir, wann sich das für dich lohnen kann.
Was ist der voraussichtliche Gewinn?
Im nächsten Schritt beim Ausfüllen des Fragebogens geht es dann um die Steuerschätzung. Diese Schätzung ist für das Finanzamt die Berechnungsgrundlage für deine vierteljährlichen Vorauszahlungen für die Einkommenssteuer sowie zur möglichen Gewerbesteuer, wenn du Gewerbetreibende:r bist. Es ist also sehr wichtig, dass du in deinen Schätzungen so realistisch wie möglich bist, auch wenn es gerade am Anfang nicht einfach ist, diese Schätzung vorzunehmen.
Festgehalten werden muss erst einmal, dass Umsatz nicht gleich Gewinn ist. Es handelt sich hierbei also um eine andere Zahl, als du zuvor in Schritt drei angegeben hast. Während der Umsatz alle deine Einnahmen darstellt, wird der Gewinn anders ermittelt. Dein Gewinn ist das, was du nach Abzug aller Kosten, wie z.B. Gehalt, Büromittel, Produktion oder Rohstoffe, übrig bleibt. Dieser sogenannte Reingewinn ist der maßgebliche Betrag für die Berechnung deiner tatsächlichen Steuer beim Finanzamt.
Was passiert, wenn ich mich verschätze?
Die Angaben, die du im Fragebogen zur steuerlichen Erfassung machst, haben einen großen Einfluss auf deine Besteuerung. Wir sind alle nur Menschen, deswegen kann es durchaus passieren, dass du fehlerhafte Eingaben erfasst, oder deine Einnahmen und Gewinne deutlich höher ausfallen, als du zunächst erwartest hast.
Deine Angaben sollten natürlich so realistisch wie möglich sein. Am Anfang deiner Selbstständigkeit empfiehlt es sich dabei eher konservativ zu bleiben, statt den großen Erfolg vorherzusagen. Schließlich berechnet das Finanzamt auf Grundlage dieser Angaben deine voraussichtliche Steuerschuld und du musst ggf. sehr hohe Steuervorauszahlungen leisten. Im schlimmsten Fall kann es sein, dass diese dann für dich finanziell nicht tragbar ist und deine Liquidität gefährdet wird.
Doch wie sieht es anders herum aus? Die Steuervorauszahlung bei Selbstständigen ist im Grunde nichts anderes, als die monatliche Lohnsteuer, die Arbeitnehmer durch ihren Arbeitgeber regelmäßig an das Finanzamt automatisch abführen. Das Schlimmste, was dir passieren kann, wenn du zu niedrige Zahlen angibst, ist eine Nachzahlung. In einem solchen Fall würde das Finanzamt dann für das nächste Jahr außerdem eine höhere Vorauszahlung von dir erwarten. Wie hoch diese Vorauszahlung ausfällt, hängt von der Höhe der Nachzahlung und ggf. der erwarteten Gewinne deiner Selbstständigkeit ab.
In diesem Video führen wir dich nochmal Schritt für Schritt durch den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung.
Fazit: Gut vorausdenken und Finanzen im Blick behalten
Zusammenfassend gilt, dass du dir vor deiner Selbstständigkeit Gedanken über deine Einnahmen und deinen Gewinn machen und deine Finanzen stets im Blick behalten solltest. Gerade in der Selbstständigkeit wirst du dich immer wieder mit Steuern auseinandersetzen und solltest regelmäßig Geld zurücklegen, damit eine unerwartete Steuernachzahlung nicht dazu führt, dass deine Existenz auf dem Spiel steht.
💡Accountable ist das Steuerprogramm für Selbstständige. Mit der App und Web Version hast du deine Buchhaltung im Griff und kannst alle Steuererklärungen direkt ans Finanzamt schicken! Teste es kostenlos!
Hast du gefunden, was du gesucht hast?
Das freut uns!
Bleib auf dem Laufenden! Trag’ deine E-Mail ein und wir updaten dich mit neuesten Tipps oder wenn sich die Steuergesetze ändern.
Das tut uns leid
Warum hat dir der Artikel nicht weitergeholfen?
Vielen Dank für deine Antwort 💜
Wir freuen uns über dein Feedback und werden unsere Artikel verbessern.