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PayPal für Verkäufer: Alle Vor- und Nachteile im Überblick

Geschrieben von Robert Jödicke, Content Creator und Entrepreneur
Aktualisiert am
Lesezeit 4 Minuten

Weltweit verwenden mehrere hundert Millionen Menschen den bekannten Zahlungsdienstleister aus Kalifornien. Da liegt es doch auf der Hand, dass man PayPal als Händler:in ebenfalls nutzt, oder?

Wir erklären dir, wie der Service funktioniert, welche Kosten für dich entstehen und welche Vor- und Nachteile PayPal für Verkäufer:innen hat.

Wie funktioniert PayPal für Verkäufer?

Falls du selbst den Bezahldienst als Privatperson oder Käufer:in nutzt, kennst du das Prozedere bereits. Im Warenkorb des Online-Shops wählst du als Bezahlart PayPal und wirst dann auf die Seite des Dienstes weitergeleitet. Hier bestätigst du deine Angaben, leitest die Bezahlung ein und kannst dich auf deine neuen Produkte freuen. Wie aber funktioniert PayPal für Verkäufer:innen?

Einrichtung eines Kontos

Zunächst musst du auf der Website des Zahlungsdienstleisters ein Geschäftskonto einrichten. Dieses verbindest du dann mit deinem Online-Shop. Zahlreiche E-Commerce-Plattformen haben PayPal bereits integriert. Nach einer Testtransaktion wird PayPal freigeschaltet und kann als Bezahlmethode genutzt werden. Für die Einrichtung sind folgende Informationen nötig:

  • Dein vollständiger Name
  • Deine geschäftliche E-Mail-Adresse
  • Ein Passwort
  • Der Name deines Unternehmens
  • Deine Handelsregisternummer
  • Eine Unternehmensbeschreibung
  • Deine geschäftliche Bankverbindung

Unterschiedliche Zahlungsarten

Es stehen dir über den Dienstleister verschiedene Bezahloptionen zur Verfügung. Die gewerbliche Variante, „PayPal für Händler:innen“ genannt, gibt Kund:innen die folgenden Auswahlmöglichkeiten:

  • Checkout: Hierbei wird die Zahlung direkt über PayPal abgewickelt. Der Kunde oder die Kundin bestellt zahlungspflichtig und PayPal schreibt dir das Geld direkt gut. Durch eine eindeutige Bestellnummer kannst du die Transaktion zuordnen und den Versand einleiten. PayPal bucht das Geld dann vom Konto des Kunden oder der Kundin ab.
  • Später Bezahlen: Bei dieser Option haben Kund:innen die Möglichkeit, ein Produkt in Raten oder erst nach einer Frist von 30 Tagen zu bezahlen. Du erhältst den vollen Betrag allerdings dennoch umgehend von PayPal. Die spätere Bezahlung läuft zwischen Zahlungsdienstleiter und Kund:in.
  • Rechnungskauf: Der Rechnungskauf ist auch für Kund:innen möglich, die kein PayPal-Konto haben. Dabei erstellst du über den Bezahldienstleiter eine Rechnung, die Kund:innen per E-Mail zugesendet wird. Die Begleichung der Rechnung erfolgt über Bankkonto, Debit- oder Kreditkarte, PayPal, die „Später bezahlen“-Option oder per Ratenzahlung.

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Gebühren bei PayPal für Verkäufer

Die Einrichtung eines Kontos für Verkäufer:innen ist bei PayPal kostenlos. Du zahlst allerdings pro Transaktion. Der jeweilige Betrag setzt sich dabei für fast alle Zahlungsarten aus zwei Faktoren zusammen: Einer festen Gebühr und einem Anteil am Verkaufspreis. Beide Faktoren sind von der empfangenen Währung abhängig. Für Transaktionen im Inland beträgt die Festgebühr aktuell 0,39 Euro. Dazu kommen 2,99 Prozent des Preises.

Diese Gebühren gelten ebenso für Transaktionen innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes. Für Bestellungen aus Großbritannien zahlst du als Verkäufer:in bei PayPal eine zusätzliche Gebühr von 1,29 Prozent. Für alle anderen Märkte liegt die Gebühr bei zusätzlichen 1,99 Prozent des Verkaufspreises. Die feste Gebühr richtet sich nach der empfangenen Währung.

Eine genaue Auflistung der geschäftlichen Festgebühr für alle Währungen sowie mögliche Änderungen und die aktuelle Höhe aller Gebühren findest du auf der PayPal-Seite für Händlerkonditionen.

Was ist der Verkäuferschutz von PayPal?

Der Verkäuferschutz von PayPal ist Teil der Nutzungsbedingungen des Zahlungsdienstleisters. Es handelt sich dabei um einen Sicherheitsmechanismus, der dich als Verkäufer:in bei PayPal vor unrechtmäßigen Rückbuchungen oder Stornierungen bewahren soll. Er kommt für zwei mögliche Beschwerdearten in Frage:

  • Dann wenn ein Kunde oder eine Kundin angibt, einen Artikel nicht erhalten zu haben.
  • Dann wenn der Kunde oder die Kundin eine nicht genehmigte Transaktion meldet, die Zahlung also nicht selbst initiiert hat.

In den Details zur jeweiligen Transaktion wird diese als „berechtigt“ oder „teilweise berechtigt“ ausgewiesen. Berechtigte Transaktionen haben einen Anspruch auf Verkäuferschutz, Transaktionen mit teilweiser Berechtigung nur dann, wenn der oder die Käufer:in den Artikel nicht erhalten hat. Die Entscheidung darüber, ob der Verkäuferschutz zum Tragen kommt, liegt bei PayPal. Dafür muss der Versand- oder Lieferbeleg innerhalb von zwei Tagen zur Verfügung gestellt werden.

Vor- und Nachteile von PayPal für Verkäufer

Wie bei jeder möglichen Zahlungsart gibt es auch beim Anbieter aus Kalifornien einige Vor- und Nachteile. Folgendes solltest du in deine Überlegungen einfließen lassen, bevor du eine Entscheidung triffst, ob du PayPal als Verkäufer:in nutzt oder nicht.

Vorteile

  • Bekanntheit und Verbreitung: Bezahldienste sind für den Online-Handel von immenser Bedeutung und PayPal ist für Händler:innen eine der größten und bekanntesten Optionen. 427 Millionen Menschen nutzten den Bezahldienst weltweit im ersten Quartal 2024. Da der Bezahlvorgang aus Sicht der Kund:innen so einfach ist, sind auch die Konversionsraten vergleichsweise hoch. 
  • Einfache Nutzung: Die Nutzung ist allerdings nicht nur für Kund:innen einfach, sondern auch für die Shops selbst. Vor allem, da viele E-Commerce-Plattformen PayPal integrieren, ist die Einrichtung in wenigen Schritten erledigt. Danach läuft alles über PayPal selbst, was den Workflow vereinfacht.
  • Sofortige Zahlung: PayPal bietet für Verkäufer:innen die schnellstmögliche Zahlung. Das Geld wird umgehend vollständig transferiert, selbst wenn Kund:innen eine Option für Ratenzahlung oder „Später bezahlen“ wählen.
  • Zahlungsarten: PayPal bietet verschiedene Zahlungsarten und stellt sogar Möglichkeiten zur Zahlung ohne PayPal-Konto zur Verfügung. Auch die angesprochene Option, Beträge später oder gestückelt zu begleichen, kann Kund:innen von einem Kauf überzeugen.
  • Verkäuferschutz: Der Verkäuferschutz von PayPal kann dafür sorgen, dass Rückzahlungen oder Stornierungen vermieden werden.

Nachteile

  • Gebühren: Der größte Nachteil sind die hohen Gebühren von PayPal für Händler:innen. Neben dem Festbetrag fallen bei PayPal zusätzliche Kosten für Verkäufer:innen an, die sich prozentual nach dem Verkaufspreis richten und damit bei deiner Umsatzplanung berücksichtigt werden müssen.
  • Bindung an PayPal: Gerade da Käufer:innen so gerne PayPal nutzen, entsteht auch für Verkäufer:innen eine Bindung an den Dienstleister. Dieser gibt die Regeln vor, in denen sich Shops bewegen müssen. So ist es zum Beispiel obligatorisch, das PayPal-Logo auf der Website mindestens gleichwertig zu anderen Zahlarten zu platzieren. Auch der Verkäuferschutz ist von PayPal und seinen Entscheidungen abhängig.
  • Datenschutz: In der Vergangenheit gab es immer wieder Kontroversen um den Datenschutz des Unternehmens. Selbst wenn PayPal die eigenen Praktiken mit der Zeit modifiziert hat, greift der Dienstleister bei jeder Transaktion natürlicherweise Daten ab. Um herauszufinden, wie diese verwendet werden, lohnt ein Blick in die AGB.

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Robert Jödicke, Content Creator und Entrepreneur
Robert Jödicke, Content Creator und Entrepreneur

Robert liebt Steuern und Gesetze. Er ist aber auch gerne kreativ und neugierig, Neues zu lernen. Er studiert International Business Administration mit dem Schwerpunkt Steuern. Seine Geschwister sind selbst Freiberufler und haben ihn inspiriert, sich mit der Selbstständigkeit zu befassen. In seiner Freizeit kocht und backt er gerne vegetarisch.

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