fbpx
Kostenlos testen

Digitale Nomaden: Die besten Orte für Freelancer in Europa

Geschrieben von: Robert Jödicke

Aktualisiert am: April 3, 2025

Lesezeit: 7 Minuten

Logo RB

Du träumst davon, als Freelancer:in im Ausland zu arbeiten und den Lebensstil digitaler Nomad:innen zu führen? Dann bist du hier genau richtig. In diesem Artikel zeigen wir dir, welche Städte und Länder in Europa besonders attraktiv für digitale Nomad:innen sind – und warum. Außerdem erfährst du, worauf du bei der Wahl deines Arbeitsortes achten solltest und ob du dafür ein spezielles Visum benötigst.

Digitale Nomaden: Orte in Europa für Freelancer

Digitale Nomad:innen sind Menschen, die sich von einem festen Arbeitsplatz gelöst haben und stattdessen ihre Arbeit remote erledigen. Das ermöglicht ihnen, dort zu leben, wo sie möchten, und ihre Arbeit, zum Beispiel in Coworking Spaces, mit dem Reisen und dem Kennenlernen neuer Kulturen zu verbinden. Wir stellen dir die besten Orte in Europa vor, die sich besonders für digitale Nomad:innen eignen: 

1. Madeira – das Paradies im Atlantik für digitale Nomad:innen

Die portugiesische Inselgruppe Madeira hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Hotspot für digitale Nomad:innen entwickelt. Sie liegt im Atlantik, westlich von Marokko, und punktet mit spektakulären Landschaften, ganzjährig mildem Klima und einer entspannten Atmosphäre. Der ideale Ort, um fokussiert zu arbeiten und nach Feierabend die Natur zu genießen – sei es beim Wandern, Tauchen oder Surfen.

Neben ihrer landschaftlichen Vielfalt bietet Madeira auch beste Voraussetzungen für Remote-Arbeit: stabiles Internet, gut ausgestattete Coworking Spaces und ein zuverlässiges Verkehrsnetz. Gleichzeitig sind die Lebenshaltungskosten vergleichsweise niedrig – ein klarer Pluspunkt für Freelancer:innen.

Mit dem Pilotprojekt „Digital Nomads Madeira Island“, das Anfang 2021 ins Leben gerufen wurde, will die Insel gezielt digitale Nomad:innen anziehen. Besonders beliebt ist dabei der Ort Ponta do Sol, der sich mittlerweile als „Digital Nomads Village“ einen Namen gemacht hat – ein Treffpunkt zum Netzwerken, Leben und Arbeiten.

Darüber hinaus finden digitale Nomad:innen auf Madeira zahlreiche Angebote zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung: von Workshops über Konferenzen bis hin zu lokalen Events, die speziell auf die Bedürfnisse von Remote-Arbeitenden zugeschnitten sind.

Wer eine langfristige Lösung sucht, findet auf Madeira auch attraktive Optionen für eine digitale Meldeadresse. Ob modernes Apartment oder historisches Haus – die Insel bietet flexible Wohnmöglichkeiten, die das Leben und Arbeiten im Ausland besonders angenehm machen.

2. Lissabon – Kreativ-Hub mit Charme und Community

Lissabon zählt zu den beliebtesten Zielen für digitale Nomad:innen in Europa – und das aus gutem Grund: Die portugiesische Hauptstadt bietet eine hohe Lebensqualität, mildes Klima, beeindruckende Architektur und eine offene, gastfreundliche Atmosphäre.

Ein großer Pluspunkt ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Vergleich zu Metropolen wie London, Paris oder Barcelona sind die Lebenshaltungskosten in Lissabon deutlich niedriger. Auch Essen gehen, öffentlicher Nahverkehr und Freizeitaktivitäten sind erschwinglich – ideal, wenn du mit deinem Budget haushalten musst.

Für Remote-Arbeitende bietet die Stadt beste Bedingungen: Zahlreiche Coworking Spaces, kreative Hubs, Cafés mit stabilem WLAN und eine lebendige Freelance-Community machen Lissabon zu einem echten Zentrum für den Austausch mit Gleichgesinnten. Meetup-Gruppen, Networking-Events und internationale Freelancer:innen prägen das Stadtbild – hier wird es nie langweilig.

Dank schnellem Internet, einer zuverlässigen Infrastruktur und guter öffentlicher Verkehrsanbindung lässt sich in Lissabon nicht nur effizient arbeiten, sondern auch bequem leben. Der internationale Flughafen ermöglicht zudem unkomplizierte Trips zu anderen europäischen Zielen.

Besonders beliebt bei digitalen Nomad:innen sind Stadtteile wie Bairro Alto und Alfama, die mit ihrem traditionellen Flair und den engen Gassen bezaubern. Wer es moderner mag, ist im Parque das Nações gut aufgehoben – mit neuer Architektur, Businesszentren und innovativen Arbeitsorten. Diese Mischung aus Alt und Neu macht Lissabon so spannend und vielseitig.

3. Teneriffa – Ein Zufluchtsort für Freigeister

Teneriffa, die größte der Kanarischen Inseln, zählt zu den gefragtesten Zielen für digitale Nomad:innen – und das völlig zurecht. Die Insel bietet zuverlässiges, schnelles Internet, eine wachsende Zahl an Coworking Spaces und viele Cafés mit kostenlosem WLAN – ideale Bedingungen für produktives Arbeiten.

Teneriffa zieht seit vielen Jahren vor allem Menschen an, die ihren eigenen Weg gehen wollen – frei, flexibel und mit Blick aufs Meer. Die Insel ist ein Ort, an dem Freigeister durchatmen, sich entfalten und gleichzeitig zur Ruhe kommen können.

Viele Arbeitsorte fördern gezielt den Austausch unter digitalen Nomad:innen, was das Gemeinschaftsgefühl stärkt und Vernetzung leicht macht. Die offene, inklusive Atmosphäre zieht Menschen aus der ganzen Welt an. Besonders Frauen fühlen sich hier wohl: In der Kategorie „female friendly“ auf dem Portal Nomad List erreicht Teneriffa Bestnoten.

Die Lebenshaltungskosten sind – ähnlich wie auf Madeira oder in Lissabon – vergleichsweise niedrig, bei gleichzeitig hoher Lebensqualität. Und dann ist da natürlich noch die Natur: Vulkane, Wälder, Strände – eingerahmt von einem Klima, das fast das ganze Jahr über nach Sommer fühlt. Ob Wandern im Teide-Nationalpark, Surfen an der Küste oder Arbeiten mit Meerblick – auf Teneriffa lässt sich Arbeit mit Lebensfreude verbinden.

Auch infrastrukturell ist die Insel bestens aufgestellt: Gute Verkehrsverbindungen und regelmäßige internationale Flüge sorgen dafür, dass du flexibel bleibst – sowohl auf Teneriffa selbst als auch für Trips in andere europäische Städte.

Weitere Hotspots für digitale Nomaden in Europa

Neben bekannten Zielen wie Lissabon, Madeira und Teneriffa gibt es in Europa zahlreiche weitere Orte, die ideale Bedingungen für das Leben und Arbeiten als digitale:r Nomad:in bieten. Sie punkten mit günstigen Lebenshaltungskosten, zuverlässiger Infrastruktur, kreativen Communities – und oft auch mit Sonne satt. Hier eine Auswahl spannender Alternativen:

  • Lagos, Portugal – Charmante Kleinstadt an der Algarve mit entspanntem Vibe, WLAN in den meisten Cafés und viel Sonne. Perfekt für alle, die Meerblick und Ruhe suchen.
  • Timișoara, Rumänien – Aufstrebende Tech-Stadt mit kreativer Szene und ultraschnellem Internet. Noch ein echter Geheimtipp für Freelancer:innen.
  • Ericeira, Portugal – Surferparadies mit Coworking-Angeboten und Ausblick aufs Meer. Ideal für alle, die Naturverbundenheit mit digitalem Arbeiten verbinden möchten.
  • Gran Canaria, Spanien – Ganzjährig warm, vielseitige Landschaften und eine starke Digital-Nomad:innen-Community machen die Insel zur Dauerbrenner-Destination.
  • Tiflis (Tbilisi), Georgien – Authentisch, gastfreundlich und mit einem innovativen Visaprogramm für Remote-Arbeitende. Kultur trifft auf Flexibilität.
  • Fuerteventura, Spanien – Endlose Sandstrände, Surfer-Vibes und eine wachsende Szene an Coworking-Orten – ideal für sonnenhungrige Nomad:innen.
  • Porto, Portugal – Günstiger als Lissabon, aber genauso charmant. Besonders beliebt bei Kreativen und Selbstständigen, die eine kleinere Großstadt bevorzugen.
  • Belgrad, Serbien – Lebendige Metropole mit viel Energie, internationalem Flair und guter Infrastruktur. Noch nicht überlaufen – das macht sie besonders spannend.
  • Sofia, Bulgarien – Junge, internationale Community, günstiges Preisniveau und gute Anbindung – ein Mix, der immer mehr Remote-Arbeitende überzeugt.
  • Tallinn, Estland – Europas digitale Vorzeigestadt mit E-Residency, ultraschnellem Internet und hoher Lebensqualität. Top für alle, die ortsunabhängig gründen möchten.

Wenn du dir unsicher bist, wohin es gehen soll: Mach einen kurzen Probestopp! Ein paar Tage oder Wochen reichen oft, um zu spüren, ob dich ein Ort inspiriert. Als Europäer:in hast du das Privileg, ohne großen Aufwand durch viele Länder reisen zu können – nutz es!

💡 Du möchtest digitale:r Nomad:in werden, hast aber keine Ahnung, wo du anfangen sollst? Kein Problem – bei uns findest du alle wichtigen Infos für den Einstieg. Wir erklären dir, worauf es bei deiner Tätigkeit als Freelancer:in ankommt, welche Versicherungen du brauchst und was du in Sachen Steuern und Krankenversicherung beachten solltest. Außerdem bekommst du Inspiration, mit welchen Jobs du dich nebenberuflich selbstständig machen kannst – perfekt, wenn du erst einmal klein starten willst.

Aufenthaltsgenehmigung für digitale Nomaden – Braucht man ein Visum?

Für digitale Nomad:innen mit EU-Pass ist Europa besonders attraktiv: Innerhalb der EU gilt das Recht auf Freizügigkeit. Das bedeutet, dass du dich in jedem EU-Land grundsätzlich ohne Visum aufhalten und dort arbeiten darfst – zunächst für bis zu 90 Tage.

Möchtest du länger bleiben, musst du in vielen Fällen spätestens innerhalb von 30 Tagen nach Einreise eine Aufenthaltserlaubnis bei der zuständigen Behörde beantragen. Je nach Land und persönlicher Situation kann dies z. B. eine Anmeldung als Selbstständige:r, ein Antrag zur Arbeitssuche oder die Registrierung eines festen Wohnsitzes sein. Die Anforderungen dafür unterscheiden sich von Land zu Land.

Einige EU-Staaten haben darüber hinaus spezielle Programme oder Visa für digitale Nomad:innen eingeführt. Diese richten sich zwar vor allem an Menschen aus Nicht-EU-Staaten, können aber auch für EU-Bürger:innen mit Interesse an langfristigem Aufenthalt relevant sein – zum Beispiel im Hinblick auf steuerliche Aspekte oder offizielle Wohnsitzanmeldung.

Für digitale Nomad:innen aus Nicht-EU-Ländern gelten je nach Reiseziel unterschiedliche Visabestimmungen. Mehrere europäische Länder – darunter Portugal, Estland, Kroatien und Griechenland – bieten inzwischen eigene „Digital Nomad Visa“ an. Diese ermöglichen es Remote-Arbeitenden, für einen längeren Zeitraum im jeweiligen Land zu leben und zu arbeiten – ohne direkt ein reguläres Arbeitsvisum zu benötigen.

"Wenn du aus der EU kommst, kannst du dich grundsätzlich frei in Europa bewegen und kurzfristig ohne Visum arbeiten. Für längere Aufenthalte oder wenn du deinen Wohnsitz offiziell verlegen möchtest, solltest du dich frühzeitig über die landesspezifischen Regelungen informieren. Für Nicht-EU-Bürger:innen eröffnen sich mit den neuen 'Digital Nomad Visa' viele interessante Optionen – aber auch hier gilt: Genau hinschauen und gut planen."

- Tino Keller, Gründer von Accountable

Steuerregelungen für Digitale Nomaden in der EU

Als digitale:r Nomad:in mit EU-Pass gilt für dich grundsätzlich: Du zahlst dort Steuern, wo du offiziell deinen Wohnsitz hast. In der Regel bedeutet das, dass du in dem Land steuerpflichtig bist, in dem du dich überwiegend aufhältst und gemeldet bist – einschließlich deiner weltweiten Einkünfte.

Wichtig zu wissen:
Die Definition des steuerlichen Wohnsitzes variiert je nach Land. Häufig wird davon ausgegangen, dass du dann als ansässig giltst, wenn du dich mehr als 183 Tage im Jahr in einem bestimmten Land aufhältst. In diesem Fall wirst du dort unbeschränkt steuerpflichtig.

Für digitale Nomad:innen, die regelmäßig den Standort wechseln, kann das schnell kompliziert werden. Denn auch ohne feste Wohnung kannst du durch deinen tatsächlichen Aufenthalt in einem Land steuerpflichtig werden – zum Beispiel, wenn du regelmäßig zurückkehrst oder geschäftliche Verbindungen bestehen.

Deshalb gilt:
Wenn du in mehreren Ländern unterwegs bist oder längere Zeit an einem Ort bleibst, solltest du dich frühzeitig über die steuerlichen Regelungen vor Ort informieren. Viele EU-Länder bieten mittlerweile Beratungsangebote oder sogar eigene Steuerprogramme für Remote-Arbeitende und Selbstständige an.

💡Accountable ist das Steuerprogramm für Selbstständige. Damit hast du deine Buchhaltung immer dabei und deine Steuern und Finanzen unter Kontrolle. Egal wo du gerade bist, Rechnungen und Belege lassen sich on-the-go per App erstellen und bei Steuerfragen helfen dir unsere Steuer-Coaches! Erfahre mehr! 

FAQ: Was du als digitaler Nomade wissen solltest

Welche Technik brauche ich für unterwegs?
Ein leistungsstarker Laptop ist die Basis. Dazu kommen praktische Helfer wie Noise-Cancelling-Kopfhörer, eine Powerbank, ein Adapterset und idealerweise ein VPN-Zugang für sicheres Surfen. Für den Arbeitsalltag bewährt haben sich Tools wie Notion, Trello, Slack oder Zoom – damit du auch im Coworking Space oder am Strand strukturiert arbeiten kannst.

Wo finde ich andere digitale Nomaden?
Ob online oder vor Ort – die Community ist groß und gut vernetzt. Plattformen wie Nomad List, Facebook-Gruppen wie Digital Nomads Germany oder Foren auf Reddit helfen dir, Kontakte zu knüpfen. Viele Städte bieten außerdem lokale Meetups, Coworking-Events oder digitale Stammtische an. Einfach mal hingehen – der Austausch lohnt sich!

Wie bin ich unterwegs krankenversichert?
Für kurze Aufenthalte reicht oft eine Auslandskrankenversicherung. Planst du länger im Ausland zu leben, solltest du prüfen, ob du dich von der gesetzlichen Versicherung abmelden kannst – oder ob eine internationale Krankenversicherung sinnvoll ist. Es gibt mittlerweile spezielle Tarife für digitale Nomad:innen, die sich an wechselnde Aufenthaltsorte anpassen lassen.

Wie reise ich als digitaler Nomade möglichst umweltbewusst?
Auch als ortsunabhängige:r Arbeiter:in lohnt es sich, auf den ökologischen Fußabdruck zu achten. Lieber länger an einem Ort bleiben statt ständig weiterziehen, Zug statt Kurzstreckenflug, lokale Unterkünfte statt großer Hotelketten – kleine Entscheidungen mit großer Wirkung. Und wenn es doch mal ein Flug sein muss: CO₂-Kompensation ist ein guter Anfang.

Neues E-book über den Einstieg in die Selbstständigkeit

20 Kapitel knallhart recherchiert und vom Steuerprofi geprüft

Kostenlos herunterladen
Robert Jödicke

Autor - Robert Jödicke

Robert Jödicke ist ein erfahrener Steuerexperte und Autor bei Accountable, spezialisiert auf Steuertipps und Steuerersparnisse für Selbstständige.

Wer ist Robert ?

Hast du gefunden, was du gesucht hast?

Das könnte dich auch interessieren

Brutto- und Netto-Einkommen für Selbstständige

Angestellte haben es leicht: Ein kurzer Blick auf die Lohnabrechnung genügt, um festzustellen, wie ...

Mehr erfahren

Was kann man als Selbstständiger von der Steuer absetzen?

Ach ja, die Steuer. Hass-Thema eines jeden Selbstständigen und doch muss man sich mindestens einmal...

Mehr erfahren

Steuer-Ratgeber für Selbstständige: Diese Abgaben kommen auf dich zu

Der Start in die Selbstständigkeit bringt finanzielle Risiken, hohe Arbeitsbelastung und das komple...

Mehr erfahren