Mit Musik deine Leidenschaft zum Beruf machen – klingt zu schön, um wahr zu sein? Erfahre alles über Berufsmöglichkeiten als selbstständige:r Musiker:in!
Mit dem richtigen Plan und gezielter Vorbereitung steht deiner Selbstständigkeit nichts mehr im Weg. Wir erklären dir, wie du erfolgreich in das Musikbusiness startest und worauf du bei der Gründung achten solltest.
Mit Musik selbstständig machen: Diese Möglichkeiten hast du
Möchtest du dich als Musiker:in selbstständig machen, kannst du je nach Talent und Ziel aus vielen verschiedenen Berufszweigen wählen. Denn so herausfordernd die Musikbranche sein mag, so vielseitig ist sie. Wir zeigen dir alle wichtigen Berufsmöglichkeiten im Überblick:
- Sänger:in
- Instrumentalist:in
- Songwriter:in
- Dirigent:in
- Musikproduzent:in
- Freischaffende:r Musiklehrer:in
Je nach Tätigkeit unterscheidet sich auch dein Arbeitsumfeld – siehst du dich eher im Tonstudio, im Unterrichtsraum oder auf der Bühne? Ebenfalls von Bedeutung: Bist du Solo-Künstler:in oder Teil einer Band? All das wirkt sich später auf deinen unternehmerischen Weg in die erfolgreiche Selbstständigkeit aus.
Der Einstieg ins Musikbusiness
Castingshows und im Internet bekannt gewordene Musiker:innen erwecken oft den Wunsch nach einer eigenen Musikkarriere. Um aber nicht bloß kurzfristig Aufmerksamkeit zu erregen, sondern eine zukunftsfähige Selbstständigkeit zu starten, solltest du dich von anderen abheben und strategisch vorgehen.
Klar, als selbstständige:r Musiker:in übst du einen äußerst kreativen Beruf aus. Neben deiner kreativen Begabung und musikalischem Talent solltest du dir Gedanken über eine Spezifizierung machen. Was macht deine Tätigkeit besonders, was zeichnet sie aus? Das kann beispielsweise eine bestimmte Musikrichtung, eine Lehrmethode oder ein individuelles Merkmal sein.
Besonders wichtig ist, dass du Motivation und Durchhaltevermögen mitbringst, denn die Konkurrenz ist groß. Die Einstiegschancen in einen musikalischen Beruf stehen jedoch gut: Eine spezifische Ausbildung ist für selbstständige Musiker:innen meist nicht erforderlich. Somit ist auch ein Quereinstieg möglich. Je nach Arbeitsgebiet kann eine Ausbildung deine Chancen auf einen Job jedoch erhöhen – beispielsweise für einen Platz im Orchester.
Schließlich entwickelst du im Musikstudium oder in einer Ausbildung deine Skills weiter, knüpfst wertvolle Kontakte und verbesserst deine Fähigkeiten stetig. Ein Abschluss hinterlässt zudem einen positiven Eindruck und kann somit helfen, eine Kooperation mit einem Musikunternehmen einzugehen. Labels achten zudem darauf, ob dein Musikstil zu ihnen passt.
Vor allem solltest du über die nötigen Soft Skills wie Selbstsicherheit, Organisationstalent und Kritikfähigkeit verfügen. Darüber hinaus kann eine musikalische Ausbildung dich fachlich wie persönlich auf den Lifestyle als selbstständige:r Musiker:in vorbereiten. Diese Ausbildungsmöglichkeiten gibt es beispielsweise:
- Gesang
- Musikpädagogik
- Audio Design
- Spezialisierungen auf ein Instrument
- Spezialisierungen auf eine Musikrichtung / ein Genre
- Musikproduktion
- Komposition
- Dirigieren
Mit einem Unternehmen zu kooperieren und einen Vertrag abzuschließen, kann eine gute Starthilfe sein. Um dich in der Musik selbstständig zu machen, kannst du die Vermarktung jedoch auch selbst in die Hand nehmen: Heute ist die Präsenz auf Online-Plattformen ein Muss. Für Musiker:innen eignen sich vor allem Medien wie YouTube und Streamingdienste. Beachte dabei deine Erfolgschancen – wie du mit YouTube Geld verdienst, haben wir für dich in einem eigenen Beitrag zusammengefasst.
Unternehmerische Planung
Um als Musiker:in selbstständig arbeiten zu können, musst du nicht nur bestimmte persönliche Voraussetzungen erfüllen. Hinzu kommen rechtliche Rahmenbedingungen. Auf welche Regelungen und Formalia du bei der Gründung achten solltest, erfährst du hier.
Businessplan
Je nach Geschäftsidee und -modell ist ein ausgefeilter Businessplan sinnvoll zur Orientierung. Er hilft außerdem dabei, Banken oder Förderer von deiner Idee zu überzeugen, falls du eine Finanzierung beantragen möchtest. Im Businessplan hältst du fest, wie umfangreich deine Tätigkeit sein soll, über welche Ressourcen du verfügst, welche Investitionen anstehen und was das Ziel deiner musikalischen Karriere ist.
Wichtig ist außerdem eine durchdachte Finanzplanung. Wie viel Startkapital benötigst du, und ab wann planst du, von der Musik leben zu können? Wirst du haupt- oder nebenberuflich im Musikbusiness arbeiten? Zu laufenden Kosten zählen für Musiker:innen Steuern, Versicherungszahlungen und der GEMA-Mitgliedsbeitrag. Beachte separate Kosten, die durch eigene Projekte hinzukommen können.
Insbesondere, wenn du ein eigenes Studio oder Büro planst, kommen hohe Startkosten auf dich zu, bevor du loslegen kannst. Neben möglichen Kooperationen und finanziellen Zuschüssen ist Crowdfunding eine Möglichkeit, um Geld für eine geplante Investition zu sammeln. Diese Gruppenfinanzierung verleiht dir gleichzeitig mehr Bekanntheit.
➡️ 5 weitere Tipps für den perfekten Businessplan!
Gewerbe anmelden oder freiberuflich Musik machen
Abhängig von deiner musikalischen Tätigkeit solltest du dich für eine passende Rechtsform entscheiden. Als selbstständige:r Musiker:in und Solo-Künstler:in bist du in der Regel freiberuflich tätig. Deine Selbstständigkeit meldest du so direkt beim Finanzamt an, welches deine Freiberuflichkeit prüft und akzeptiert.
Im Gegensatz dazu musst du beispielsweise für die Eröffnung eines eigenen Musikstudios ein Gewerbe anmelden. Das geht mithilfe eines Antrages beim zuständigen Gewerbeamt. Ein Gewerbe anzumelden, bietet sich auch an, wenn du Teil einer Band bist. In dem Fall könnt ihr gemeinsam eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) oder eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) gründen.
Sobald du als Solo-Künstler:in Handel betreiben möchtest, indem du beispielsweise Musikträger oder Merchandise-Produkte verkaufst, musst du dafür ebenso ein Gewerbe anmelden. In dem Fall eignet sich die Rechtsform des Einzelunternehmens als Kleingewerbe gut.
Auch bei nebenberuflicher Tätigkeit ist eine Gewerbeanmeldung erforderlich, sobald es sich um eine dauerhafte, gewinnorientierte und regelmäßige Tätigkeit handelt. Für die nebenberufliche Selbstständigkeit benötigst du zunächst das Einverständnis deines aktuellen Arbeitgebers.
Die Nebenberuflichkeit bietet dir eine gewisse finanzielle Absicherung und erleichtert dir so den Start in die Musikkarriere. Hingegen hast du als hauptberufliche:r Musiker:in tendenziell bessere Chancen, schneller davon leben zu können. Du kannst dich so vollkommen auf die Musik konzentrieren.
➡️ Freiberufler oder Gewerbe – wir klären auf!
Steuern
Wie alle Selbstständigen in Deutschland hast du als Musiker:in Steuern zu zahlen. Freischaffende Musiker:innen sind gesetzlich dazu verpflichtet, dem Finanzamt einmal jährlich eine Steuererklärung vorzuweisen. Daran wird deutlich, wie wertvoll eine geordnete Buchhaltung in deiner Selbstständigkeit ist.
Grundsätzlich fallen für Selbstständige Einkommensteuern und Umsatzsteuern an. Gewerbetreibende müssen zusätzlich Gewerbesteuer zahlen – allerdings gilt dabei ein jährlicher Freibetrag in Höhe von 24.500 Euro.
Egal, ob freiberuflich oder gewerblich: Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du von der Kleinunternehmerregelung profitieren und deine Buchhaltung vereinfachen. Wenn dein Umsatz aus dem vergangenen Jahr unter 22.000 Euro und im Folgejahr unter 50.000 Euro liegt, musst du keine Umsatzsteuer an das Finanzamt zahlen.
Hinzu kommt, dass du als Musiker:in einiges von der Steuer absetzen kannst. Dazu gehören beispielsweise Reisekosten sowie Ausgaben für Musikinstrumente und Noten, die als Arbeitsmittel benötigt werden. Um Werbemittel steuerlich abzusetzen, solltest du die entsprechenden Nachweise aufbewahren, also zum Beispiel Rechnungen.
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Versicherungen
Hast du dich in der Musik selbstständig gemacht, bist du selbst dafür verantwortlich, Versicherungsbeiträge zu leisten. Kümmere dich bei Bedarf um eine Instrumentenversicherung – so sind deine Musikinstrumente beispielsweise im Falle eines Schadens oder bei Diebstahl versichert. Die Versicherungsbeiträge können steuerlich geltend gemacht werden.
Als selbstständige:r Musiker:in kannst du dich für Renten-, Pflege- und Krankenversicherung an die Künstlersozialkasse (KSK) wenden, um Versicherungskosten zu sparen. Wurdest du als Künstler:in in die Kasse aufgenommen, so wird die Hälfte der Sozialversicherungsbeiträge von der KSK übernommen.
Arbeiten als selbstständige:r Musiker:in: Lohnt sich das?
In der Musikbranche stehen dir zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung. Die Leidenschaft zum Beruf zu machen, lohnt sich für viele Musiker:innen allein der kreativen und persönlichen Erfüllung wegen. Aus finanzieller Sicht kann es herausfordernd sein, sich als Musiker:in selbstständig zu machen. Mit guter Vorbereitung und Durchhaltevermögen kann der Weg in die Selbstständigkeit jedoch erfolgreich verlaufen.