Franchisenehmer werden: Was erwartet dich?

Franchisenehmer:innen sind selbstständige Unternehmer:innen, die die Marke, die Marktmacht und das Geschäftsmodell einer größeren Firma nutzen. Dafür erwerben sie eine Lizenz und arbeiten eng mit dem Mutterkonzern zusammen. Wie das funktioniert und welche Vor- und Nachteile es gibt, erfährst du hier.

Franchisenehmer: Was ist das?

Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit hast du als Kund:in bereits ein Franchise-Unternehmen genutzt. Ob Fast-Food-Restaurant, Baumarkt oder Optiker: Zahlreiche große Ketten setzen auf das Franchise-Prinzip. Dabei stellen sie ihre Marke, ihr Know-how und ihr erprobtes Geschäftsmodell Franchisenehmer:innen zur Verfügung. Diese erwerben das Recht, selbst eine eigene Filiale mit dem Namen und der Markenidentität des Mutterkonzerns zu eröffnen. Dabei profitieren sie einerseits von der Erfahrung und den Abläufen der Firma, sind andererseits aber auch an deren Regeln gebunden.

Wer kann Franchisenehmer werden?

Grundsätzlich kann fast jede:r Franchisenehmer:in werden. Dabei kommt es vor allem auf die Branche, den eigenen Businessplan und das Eigenkapital an. Während einige Unternehmen nur wenige Vorgaben haben, setzen andere langjährige Management-Erfahrungen, umfassende Kenntnisse der Branche oder bestimmte Berufsabschlüsse voraus. Empfehlenswert sind in jedem Fall unternehmerisches Talent, Arbeitseifer, kaufmännisches Gespür, Führungsqualitäten und nicht zuletzt die finanziellen Mittel. Der Einstieg erfordert nämlich häufig eine hohe Vorleistung.

Welche Franchises gibt es?

Es gibt unzählige Franchises in Deutschland und der ganzen Welt, auch da das Prinzip bereits seit vielen Jahrzehnten erprobt und verbreitet ist. Besonders bekannt sind verschiedene Franchisegeber aus der Gastronomie: McDonalds, Burger King, Subway oder Kentucky Fried Chicken setzen zum Beispiel auf das Konzept. Auch in vielen anderen Branchen wird nach dem Franchisesystem gearbeitet. Dies sind nur einige Beispiele:

Wie werde ich Franchisenehmer?

Im ersten Schritt solltest du dich sorgfältig informieren, welche Unternehmen nach Franchisenehmer:innen suchen, dir die entsprechende Branche genau ansehen und sichergehen, dass du die nötige Zeit und Energie hast, um deine eigene Niederlassung zu eröffnen. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Punkte, die du bedenken solltest.

Finanzielle Anforderungen an Franchisenehmer

Die Kosten für Franchisenehmer:innen variieren sehr stark je nach Branche und Franchisegeber und lassen sich sehr grob in drei Kategorien einteilen:

💡Tipp von Accountable: Du solltest davon ausgehen, dass du mindestens im ersten Jahr keinen Gewinn einfährst. Du benötigst also einen langen Atem und die entsprechenden Rücklagen.

Deine Rechte und Pflichten als Franchisenehmer

Deine Rechte und Pflichten als Franchisenehmer:in werden in einem Vertrag festgehalten. Diesen solltest du unbedingt mit einem Rechtsbeistand durchgehen. Grundsätzlich hast du das Recht, auf die Markenelemente und das Geschäftsmodell des Franchisegebers zurückzugreifen. Dir stehen eine sorgfältige Einarbeitung, Weiterbildungen und eine enge durchgehende Betreuung durch das Mutterunternehmen zu. Auch ein enger Austausch ist Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit.

Neben der pünktlichen Zahlung aller vereinbarten Gebühren gehören zu deinen Pflichten der Erhalt der Markenidentität und das Befolgen der vereinbarten Standards und Geschäftspraktiken. Häufig wird die obligatorische Teilnahme an Seminaren und Weiterbildungen festgeschrieben und auch regelmäßige Geschäftsberichte sind Usus.

Marktlage, Standort und Gebietsschutz

Dein Erfolg als Franchisenehmer:in hängt auch stark von äußeren Faktoren ab. Informiere dich im Vorfeld genauestens über die Marktlage, um sicherzugehen, dass die Branche nicht nur zu dir passt, sondern auch Gewinnmöglichkeiten bietet. Dies wiederum kann eng mit der Lage deiner zukünftigen Filiale zusammenhängen. In der Regel helfen dir Franchisegeber bei Suche nach einem geeigneten Standort, da der Erfolg deiner Niederlassung schließlich auch in ihrem Sinne ist.

Überprüfe außerdem vor der Vertragsunterzeichnung, ob dein Partner dir einen Gebietsschutz garantiert. Dadurch wird sichergestellt, dass keine Konkurrenz aus dem eigenen Haus deine Kund:innen abwirbt. Die meisten Franchisegeber beugen dieser Ballung mehrerer Filialen vertraglich vor und sie kann darüber mitentscheiden, wie viel ein:e Franchisenehmer:in verdient.

💡Tipp von Accountable: Hier erfährst du, wie du ein Gewerbe richtig anmeldest und was du dabei beachten solltest.

Franchise ja oder nein? Vor- und Nachteile

Abschließend zeigen wir noch einmal die wichtigsten Vor- und Nachteile für Franchisenehmer:innen auf einen Blick:

Vorteile für Franchisenehmer

Nachteile für Franchisenehmer

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Robert Jödicke, Content Creator und Entrepreneur
Aktualisiert am

Robert liebt Steuern und Gesetze. Er ist aber auch gerne kreativ und neugierig, Neues zu lernen. Er studiert International Business Administration mit dem Schwerpunkt Steuern. Seine Geschwister sind selbst Freiberufler und haben ihn inspiriert, sich mit der Selbstständigkeit zu befassen. In seiner Freizeit kocht und backt er gerne vegetarisch.

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